Rettungsdienst in zwei völlig unterschiedlichen Welten

20. Juni 2024

Rettungsdienst in zwei völlig unterschiedlichen Welten

Karsten Brandt feiert 25-jähriges Dienstjubiläum im DRK Kreisverband Verden

„Karsten Brandt hat alle Facetten des Rettungsdienstes beim Deutschen Roten Kreuz im Landkreis Verden durchlaufen. Er hat es sich über viele Jahre mit Engagement und Loyalität verdient, mittlerweile die Funktion des Leiters Rettungsdienst zu bekleiden. Wenn Mitarbeitende 25 Jahre in unserem Unternehmen tätig sind und auch bei uns in Rente gehen möchten, dann empfinde ich das primär immer als ein riesen Kompliment für unseren DRK Kreisverband Verden. Ich danke Karsten Brandt für seine Treue und gratuliere ihm im Namen des gesamten DRK Kreisverbandes sehr herzlich zu seinem 25. Dienstjubiläum, wobei er immer betont, dass dieser Meilenstein für ihn nur die Durchgangsstation zum 40. Dienstjubiläum auf den Weg zu Rente sei. “, lobt Dirk Westermann, Gesch.ftsführer DRK Kreisverband Verden.

Karsten Brandt wurde 1977 in Rotenburg/Wümme geboren. Aufgewachsen ist er in Daverden und dem Landkreis Verden bis heute treu geblieben. Er lebt mit seiner Ehefrau in Verden und gestaltet seine Freizeit gerne auf dem Golfplatz und auf dem Fahrrad. Seine Affinität zum Golfen beruht auch auf seiner Lehre zum Garten- und Landschaftsbauer, die er nach der Schule absolviert hat bevor es ihn zum Roten Kreuz zog. „Ich liebe den Beruf des Garten- und Landschaftsbauers bis heute genauso, wie meine Tätigkeit im Rettungsdienst. Der Zufall gab den Ausschlag, dass ich mich 1999 auf eigene Kosten zum Rettungssanitäter ausbilden ließ. Der Grund war ein für den Garten- und Landschaftsbauer katastrophaler Winter. Bedingt durch meine Tätigkeit in der Freiwilligen Feuerwehr habe ich schon sehr lange mit einem Auge auf den Rettungsdienst geschielt und diesen Schritt dann 1999 vollzogen.“, resümiert Karsten Brandt, Leiter Rettungsdienst DRK Kreisverband Verden.

Im Mai 1999 erhielt Karsten Brandt seinen ersten Zeitvertrag beim DRK Kreisverband Verden bevor er unbefristet eingestellt wurde. Bereits 2001 bildete er sich zum Rettungsassistenten fort ehe er 2016 die Zusatzprüfung zum neu geschaffenen Berufsbild des Notfallsanitäters bestand. „Den größten Teil meiner Dienste habe ich auf der Rettungswache Verden erfüllt. Die Treue zahlte sich dahingehend aus, dass ich zunächst die Funktionen der stellvertretenden Wachenleitung übertragen bekam bevor ich 2015 Leiter der Rettungswache Verden wurde. Durch die Einführung einer neuen Struktur wurde ich 2018 der Leiter aller Rettungswachen im Landkreis Verden, wodurch ich nur noch sehr selten aktiv im Rettungsdienst tätig sein konnte. Die Arbeit auf dem Rettungswagen hat mir immer sehr viel Freude bereitet. In Not geratenen Menschen schnell und professionell zu helfen, war schließlich meine große Motivation, warum ich mich 1999 für den Rettungsdienst entschieden habe.“, so Karsten Brandt

Seit dem 01. Januar 2023 bekleidet Karsten Brandt die Funktion des Leiters Rettungsdienst beim DRK Kreisverband Verden und ist ausschließlich auf der administrativen Ebene tätig. Operativ ins Einsatzgeschehen eingebunden ist er noch über die Zusatzfunktion des Organisatorischen Leiters Rettungsdienst (OrgL), der bei Großschadensereignissen gemeinsam mit einem Leitenden Notarzt (LNA) zum Einsatz kommt, um die Organisation des gesamten Rettungsdienstes vor Ort hauptverantwortlich zu koordinieren. „Für diese Zusatzfunktion, die ich mit hoher Motivation gerne für den Landkreis Verden erfülle, ist die langjährige Berufserfahrung in Kombination mit meiner aktuellen Tätigkeit im Rettungsdienst des DRK Kreisverbandes ein riesen Vorteil. Das haben die Einsätze in jüngster Vergangenheit gezeigt. Genau für solche Einsätze, wo wirklich in Not geratene Menschen dringend Deutsches Rotes Kreuz Kreisverband Verden professionelle Hilfe benötigen, arbeiten meine Kolleginnen und Kollegen im Rettungsdienst.“, erklärt Karsten Brandt.

Die Bemerkung zum Schluss kommt nicht zufällig. Karsten Brandt führt in seiner aktuell ausgeübten Funktion viele Gespräche mit Mitarbeitenden Neben vielem Positiven ist ein negatives Thema omnipräsent. Es ist auch das Thema, welches Karsten Brandt gegenwärtig am meisten bewegt und ihm besonders am Herzen liegt. „In meiner Anfangszeit im Rettungsdienst, also 1999, sind wir zu gefühlten 90% zu Notfällen gefahren, bei denen Menschen wirklich dringend unsere Hilfe benötigt haben. 25 Jahre später scheint das Verhältnis umgekehrt. Der Großteil der Notrufe und damit der Einsätze des Rettungsdienstes sind oftmals nicht indiziert. Das ist mittlerweile eine völlig andere Rettungsdienst-Welt, in der wir leben. Die Menschen nutzen den Notruf und die Leistungen des Rettungsdienstes für hausärztliche Indikationen oder einfach nur, damit sie im Krankenhaus schneller behandelt werden, weil sie nicht Stunden im Wartebereich verharren wollen. Das ist in einigen Fällen schon Missbrauch unseres Gesundheitssystems, weil sich der Wahnsinn in der Klinik entsprechend fortsetzt. Leider ist die Gesetzeslage aktuell so, dass alle an der Rettungsmittelkette Beteiligten nicht anders handeln dürfen. Wenn ich mir für meine Kolleginnen und Kollegen im Rettungsdienst eine Sache zum meinem 25. Dienstjubiläum wünschen dürfte, dann wäre es ein eigenverantwortlicher Umgang der Bürgerinnen und Bürger mit den Ressourcen des Rettungsdienstes.“, ermahnt Karsten Brandt.

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