DRK Kreisverband Verden im Flutkatastrophengebiet

25. August 2021

DRK Kreisverband Verden im Flutkatastrophengebiet

Roy Alfs gewährt Einblicke in die Arbeit des Katastrophenschutzes vor Ort

„Unsere Einheiten wurden und werden unter der Führung unseres Leiters Katastrophenschutz Roy Alfs in den Flutkatastrophengebieten eingesetzt. Ich bin sehr dankbar für den Einsatz der Ehrenamtlichen sowie für das damit verbundene Verständnis der jeweiligen Arbeitgeber für die Abstellung ihrer Mitarbeiter und froh, dass bisher alle gesund in den Landkreis Verden zurückgekehrt sind.“, so Dirk Westermann, Geschäftsführer DRK Kreisverband Verden.

Die letzte Alarmierung der Einheiten des DRK Kreisverbandes Verden erfolgte am 05.08.2021 durch den Einsatzstab des DRK Landesverbandes Niedersachsen, der in Bad Neuenahr-Ahrweiler einen großen Einsatzabschnitt führt. Die Verdener Kräfte des Deutschen Roten Kreuzes rückten dann am 06.08.2021 um 03.30 Uhr mit 14 Ehrenamtlichen in das Schadensgebiet ab. Der Einsatzauftrag war, die Unterstützung eines Betreuungsplatzes für bis zu 500 Flutopfer sicherzustellen, ehe die Einheit vom 09.08.2021 gegen Mitternacht wieder in den Landkreis Verden zurückkehrte. Der Leiter der Einsatzkräfte aus dem Landkreis Verden, Roy Alfs, wurde im Schadensgebiet als Leiter eines Einsatzabschnitts in die Verantwortung genommen.

„Wir wurden direkt in der Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler zur Betreuung und Versorgung von Betroffenen eingesetzt. Den unvorstellbaren Anblick der Zerstörung und die völlige Hilflosigkeit der Betroffenen musste man als Mensch erstmal ausblenden, um den Einsatzauftrag als funktionierende Einsatzkraft konstant und konzentriert erfüllen zu können. Immerhin waren wir täglich 12 Stunden im Einsatz, der von großer Dynamik geprägt war. Die 12 Stunden Einsatzzeit hatten es in sich, weil wir innerhalb von sehr viel Tragik und Schicksal sachliche Entscheidungen treffen mussten. Auf der einen Seite hätte man sehr gerne weitergeholfen, aber auf der anderen Seite war man froh, das Erlebte abends im Zelt als Team besprechen und sacken lassen zu können.“, so Roy Alfs, Leiter Katastrophenschutz DRK Kreisverband Verden.

In den Ruhepausen wurden die Einheiten des DRK Kreisverbandes Verden mit vielen anderen Hilfsorganisationen zusammen in einer kleinen Zeltstadt untergebracht. Dort wurden alle Einsatzkräfte verpflegt, konnte sich ausruhen und vor allen auch duschen. Denn dort, wo alle Einsatzkräfte eingesetzt wurden, war durch Wasser und Schlamm alles maximal verschmutzt. Gleichzeitig diente die Zeltstadt als Kommunikator, um sich über das jeweils im Einsatz erlebte auszutauschen.

„Im Einsatz haben wir als Team grundsätzlich sehr belastende Situationen vorgefunden. Auch wenn der Großteil der geschädigten Menschen sehr gefasst war, hat man deutlich gemerkt, dass viele vor dem Nichts stehen und zum Teil wirklich alles verloren haben. Nicht ausschließlich das Haus und materielle Erinnerungen, sondern auch die Familie. Dennoch verfiel bemerkenswerterweise niemand in Tragik, sondern es waren eher alle extrem motiviert mit anzupacken, boten uns ständig Hilfe in jeglicher Form an und waren generell unendlich dankbar, dass wir dort waren, um zu helfen. Exakt diese Dankbarkeit ist es ursprünglich, die die Rotkreuz-Familie ausmacht. Für uns gibt es im Ehrenamt nichts Bedeuteneres als ein ehrlich empfundenes Dankeschön. Das löste dann auch, trotz aller Rahmenbedingungen, sowohl die Stimmung in unserer Zeltstadt als auch in unserer eigenen Einheit, deren Leistungsbereitschaft und Menschlichkeit ich nicht genug loben kann. Ich bin sehr stolz darauf, ein derart herausragendes Team in diesem Einsatz geführt haben zu dürfen. Von diesen Erlebnissen werden wir noch sehr lange profitieren.“, resümiert Roy Alfs.

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