30 Jahre Lebensretter

11. April 2022

30 Jahre Lebensretter

Claus-Peter Sempf feiert 30-jähriges Dienstjubiläum im DRK Kreisverband Verden

„Es ist für mich in der heutigen Zeit etwas ganz Besonderes, wenn ich einem verdienten Mitarbeiter zu seinem 30-jährigen Dienstjubiläum gratulieren darf. Diese Loyalität, Treue und Verbundenheit zum Arbeitgeber schätze ich sehr. Zum einen spiegeln diese 30 Jahre die Zufriedenheit von Herrn Sempf im Deutschen Roten Kreuz als Arbeitgeber wider und zum anderen die Wertschätzung gegenüber den Kolleginnen und Kollegen. Solche Jubiläen sind immer ein faktischer Indikator für ein intaktes Betriebsklima.“, betont Dirk Westermann, Geschäftsführer DRK Kreisverband Verden.

Claus-Peter Sempf wurde 1959 in Verden geboren. Seine Kindheit verbachte er ebenfalls in Verden, wo er auch heute noch mit seiner Familie lebt. Die Lehre zum Maler absolvierte Claus-Peter Sempf, für ihn standesgemäß, in Verden bevor er 1983 zu einem großen Automobilhersteller nach Bremen wechselte, bei dem er 9 Jahre angestellt war. Bereits 1986 schnupperte Claus-Peter Sempf über das Ehrenamt im Deutschen Roten Kreuz in den Rettungsdienst im Landkreis Verden. Im Rahmen des Ehrenamtes absolvierte er die Ausbildung zum Rettungssanitäter. Am 02. März 1992 wechselte Claus-Peter Sempf das Ehrenamt gegen eine Festanstellung und ist seitdem hauptberuflich als Rettungsassistent im Rettungsdienst des DRK Kreisverbandes Verden beschäftigt. Darüber hinaus leitete Claus-Peter Sempf für 4 Jahre die Geschicke der Rettungswache Verden und gehörte zu den ersten Organisatorischen Leitern Rettungsdienst im Landkreis Verden, die im Jahr 1999 entsprechend berufen wurden.

„Meine 30 Jahre im Rettungsdienst des DRK Kreisverbandes Verden waren stets kurzweilig. Ich habe für alle, die mich in den 30 Jahren begleitet haben, nur lobende Worte über. Das betrifft sowohl das DRK als meinen Arbeitgeber als auch die vielen Kollegen, mit denen ich bis zum heutigen Tag hervorragend auskomme. Was gibt es Schöneres, als sein Hobby zum Beruf gemacht zu haben? Das ist für mich pures Glück.“, resümiert Claus-Peter Sempf.

Selbstverständlich hat auch Claus-Peter Sempf in den 30 Jahren seiner Tätigkeit schwere Momente meistern müssen, die einem beim Sinnieren über 30 Jahre Rettungsdienst wieder gegenwärtig werden. „Einer der tragischsten Unfälle, bei denen ich war, ist sicherlich ein Verkehrsunfall bei Wittlohe, bei dem 6 Personen eingeklemmt waren und leider 2 Kinder verstorben sind. Kinder sind ohnehin der wunde Punkt im Rettungsdienst. So war ich leider auch ein paar Mal bei einem plötzlichen Kindstot. Das sind sehr emotionale Einsätze, wo man nicht sofort zur Tagesordnung übergeht. Gott sei Dank werden aber auch solche Einsätze in einem grandiosen Kollegium abschließend besprochen.“, so Claus-Peter Sempf.

Wenn Claus-Peter Sempf von seiner Berufung im Rettungsdienst spricht, dann glänzen ihm die Augen. Die größte Faszination am Rettungsdienst ist für ihn das Ungewisse. Obwohl die angewandte Notfallmedizin im Grunde immer wieder aus den gleichen Bausteinen besteht, die heutzutage alle in festen Algorithmen definiert sind, ist jeder Einsatz anders und somit auch jeder Tag. Im Rettungsdienst gibt es keine Termine, außer Dienstbeginn und das theoretische Dienstende. Dazwischen herrscht das Ungewisse. Auf die Frage, ob er in 30 Jahren Rettungsdienst alles erlebt habe, reagiert Claus-Peter Sempf mit Kopfschütteln und antwortet:„Die 30 Jahre Rettungsdienst haben mir gezeigt, dass genau diese Frage niemand mit einem Ja beantworten kann. Da greift wieder die Regel des Ungewissen, was den Beruf im Rettungsdienst so besonders macht. Um ein Beispiel zu nennen. Wir bekommen den Einsatzauftrag, eine Patientin in ein Krankenhaus zu transportieren. Das hört sich grundsätzlich erstmal nach einem Standardeinsatz an. Dann starten wir und fahren über die Autobahn ins Zielkrankenhaus. Plötzlich fängt die Patientin an, sich auf der Trage komplett auszuziehen. Damit kamen wir soweit klar, allerdings fuhren plötzlich die LKWs bis auf unsere Stoßstange auf, um einen Blick auf unsere Patientin zu erhaschen. So war es bis auf Weiteres meine Aufgabe, die Hecktüren zu verdecken, damit niemand unsere entkleidete Patientin sehen konnte. So wenig, wie ich mit diesen Umständen gerechnet habe, so wenig lassen sich auch andere Einsätze berechnen. Der Rettungsdienst ist der Beruf im Ungewissen.“.

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