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Jahreshauptversammlung: DRK-Vorstand im Amt bestätigt

Katastrophenschutz wichtiger denn je / DRK Kreisverband wächst kontinuierlich / Dr. Klaus-Peter Hermes geht in Ruhestand

Die diesjährige Jahreshauptversammlung des DRK Kreisverbandes Verden fand am 19.11.2022 in Klenkes Gasthaus in Langwedel statt. Präsident Jörg Bergmann begrüßte die Teilnehmer bevor er direkt zum Tätigkeitsbericht überging.

„Die Katastrophen haben uns in Deutschland und Europa weiter fest im Griff. Flüchtende aus Syrien 2015, die Corona-Pandemie seit 2020, die Flutkatastrophe im Ahrtal 2021, der Krieg in der Ukraine mit vielfältigen Folgen aktuell und nun droht ein Blackout im Winter. Der Katastrophenschutz in Deutschland ist mehr denn je eine extrem wichtige Säule unserer Gesellschaft. Leider stehen noch immer Fahrzeuge in den Hallen des Katastrophenschutzes, die über 30 Jahre alt sind. Gleiches gilt für Material, geschweige denn dem zeitgemäßen Nutzen des alten Equipments für die Aufgaben der Gegenwart, wie z.B. für aktuell drohende Blackouts und den daraus resultierenden Folgen. Durch die in den letzten Jahren brutal offensichtlich gewordenen Defizite im Katastrophenschutz ist die Politik zum schnellen Handeln gezwungen, um die unersetzliche Qualität des Ehrenamtes im Katastrophenschutz überhaupt erfolgsversprechend ausschöpfen zu können. Von daher sehe ich gegenwärtig bewilligte Millionenbeträge für den Katastrophenschutz als guten Anfang eines sehr komplexen Prozesses, der schnell und dynamisch fortgeführt werden muss. Wir sollten gesellschaftlich nie wieder in das Loch fallen und den Katastrophenschutz totsparen, weil das nachweislich Menschleben und Sicherheit kostet.“, so der flammende Appell an Politik und Verwaltung zur Eröffnung der Versammlung von Jörg Bergmann, Präsident DRK Kreisverband Verden.

Der DRK Kreisverband Verden sowie die DRK Ortsvereine im Landkreis Verden waren bei den Katastrophen seit 2015 immer eine der Hauptstützen im Landkreis Verden, auf welche sich regional, überregional und international verlassen werden konnte. Mit dem Internationalen Roten Kreuz war eine Abordnung aus dem Landkreis Verden sogar im humanitären Einsatz in der Ukraine aktiv.

Im Bericht der Gesch.ftsführung ging DRK-Kreisgesch.ftsführer Dirk Westermann auf die Entwicklung des DRK Kreisverbandes Verden ein. Aktuell bestehen die Haupttätigkeitsfelder des DRK Kreisverbandes Verden aus dem Katastrophenschutz, einem verbliebendem Corona-Testzentrum, dem Rettungsdienst, dem Spielmobil Weltenbummler, dem Hausnotruf, der Ersten Hilfe, der Hauswirtschaftshilfe, der Flüchtlingshilfe sowie Migrationsberatung und der Unterhaltung von Unterkünften für Geflüchtete. Für das Jahr 2023 machte Dirk Westermann die Ankündigung, das Angebot um eine weitere tragende Hilfe zu erweitern, die er bei Gewissheit verkünden werde. „Die vielen spontanen Hilfen in den Zeiten der Katastrophen der letzten Jahre haben wir nicht nebenbei leisten können. Ganz im Gegenteil. Diese waren phasenweise unser Hauptbeschäftigungsfeld, was somit die Entwicklung unserer Angebote extrem dynamisch geprägt hat. Wir waren immer sofort dort, wo wir mit hoher Qualität und absoluter Zuverlässigkeit helfen mussten. Das entspricht dem Leitbild des Deutschen Roten Kreuzes. Parallel dazu hatten wir immer eine Erweiterung und Anpassung des Angebotes unser Hilfen in der Planung, wenn die Zeit dafür gekommen war. Die Umsetzung dessen haben wir Schritt für Schritt durchgeführt, wenn die Katastrophen es zugelassen haben. Es ist uns wichtig, dass wir eine generelle Angebotsvielfalt vorhalten, die stets an der Nachfrage nach möglichen Hilfen ausgerichtet ist. Damit ist sowohl den Hilfesuchenden geholfen als auch dem DRK Kreisverband Verband, um den Bestand zu sichern.“, berichtet Dirk Westermann. Zudem stellte Dikr Westermann trotz aller Krisen eine bemerkenswert hohe Spendenbereitschaft fest, was für ihn das Signal sei, dass die Gesellschaft dem Ehrenamt etwas zurückgeben möchte. Dafür sprach Dirk Westermann noch mal seinen großen Dank aus.

Im Bericht des Jugendrotkreuzes (JRK) gab die Leiterin des JRK, Corinna Hillebrand, zu Protokoll, dass sie mit den durchgeführten Aktivitäten trotz der Corona-Pandemie sehr zufrieden ist. „Wir haben das maximale aus dem Möglichen für die Jugendlichen herausgeholt und hatten immer viel Spaß dabei. Das Besondere ist, dass wir uns auch immer für andere Organisationen geöffnet haben. Sei es das JRK Kreisverband Diepholz, was das Örtliche betrifft oder zum Beispiel die Jugendfeuerwehr im organisationsübergreifendem Spaß.“, so Corinna Hillebrand. So standen in der jüngeren Vergangenheit ein Camp im Naturbad Zeven auf dem Programm sowie die Kreis- und Bezirkswettbewerbe, bei denen es um Erste Hilfe, Teamwork und Allgemeinwissen ging. Auch für 2023 stehen wieder eine ganz Reihe von Aktivitäten im Terminkalender, die die Jugendlichen in ihrem Leben festigen und weiter bringen.

Im Anschluss erfolgte die turnusgemäße Wahl des Präsidiums. Bis auf den auf eigenen Wunsch nicht zur Wiederwahl angetretenen Kreisbereitschaftsarzt Dr. Klaus-Peter Hermes, stellten sich alle Mitglieder des Präsidiums zur Wiederwahl. Diese wurden dann auch alle in ihrem Amt bestätigt. Dr. Max Fröhlich wurde als Nachfolger von Dr. Klaus-Peter Hermes in das Präsidium gewählt. „Ich danke Klaus-Peter Hermes für seine 13-jährige Tätigkeit als hochempathischen Kreisbereitschaftsarzt, der immer einer von uns war.“, so Jörg Bergmann. Abschließend bedankte sich Jörg Bergmann noch mal explizit für die gute Zusammenarbeit mit der Verwaltung des Landkreises Verden, die in den Zeiten der Katastrophen eine Belastungsprobe nach der anderen hatte und immer ein sehr gutes gemeinsames Ergebnis zur Folge hatte.