DRK Kreisverband ist voll auf Kurs

Katastrophenschutz in Optimierungsphase / Rettungsdienst überlastet / Auslandsarbeit rückt in den Fokus

 

Die diesjährige Jahreshauptversammlung des DRK Kreisverbandes Verden fand am 18.11.2023 im Hotel Gieschen in Achim statt. Präsident Jörg Bergmann begrüßte die Gäste sowie die Teilnehmenden aus den Ortsvereinen und eröffnete die Versammlung. Jörg Bergmann übergab sogleich das Wort an die Erste Kreisrätin Regina Tryta, die ein wertschätzendes Grußwort an die Versammlung richtete.

In ihrem Grußwort bedankte sich die Erste Kreisrätin Regina Tryta für die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit dem DRK Kreisverband. „Dieses Vertrauen gelte gegenüber dem Vorstand, der Geschäftsführung, dem Hauptamt und natürlich gegenüber dem Ehrenamt, dem ich für ihren unermüdlichen Einsatz meinen größten Respekt ausspreche.“, so Regina Tryta, Erste Kreisrätin Landkreis Verden. Die Zusammenarbeit insbesondere im Katastrophenschutz, im Rettungsdienst und in der Betreuung von Unterkünften für Geflüchtete sei eng und durch offene Gespräche und gute gemeinsame Lösungen geprägt. Wo Krisen seien, helfe auch das Deutsche Rote Kreuz, hier vor Ort und genauso weltweit. Menschen litten leider auch weiterhin in vielen Gebieten der Erde unter anhaltenden Kriegen und Naturkatastrophen. „Das DRK ist da, wo Menschen Hilfe brauchen.“, so Tryta. Die Menschen könnten sich jederzeit auf das DRK als Krisenhelfer verlassen. „Für das Vertrauen und die große Hilfsbereitschaft möchte ich mich sehr herzlich bedanken“, so die Erste Kreisrätin.

Jörg Bergmann bedankte sich für das Grußwort bei Regina Tryta und unterstrich, dass er das Kompliment in der Zusammenarbeit mit dem Landkreis und den damit verbundenen Dank nur zurückgeben kann. Weiter ging Jörg Bergmann auf die Worte Regina Trytas zur globalen Lage ein und fügte an, dass das Ausland hinsichtlich der Hilfen des Deutschen Roten Kreuzes aktuell immer mehr in den Fokus rückt. Das gilt auch für Mitglieder des DRK Kreisverbandes. Um das Thema für die Versammlung erlebbar zu machen, begrüßte Jörg Bergmann drei hochkarätige Gäste zu einer moderierten Podiumsdiskussion. Live aus Bogota wurde Mario Geiger zugeschaltet, der für das DRK-Generalsekretariat in Berlin hauptberuflich in der Auslandshilfe tätig ist und im Ausland vor Ort direkt in der Krise notwendige Hilfen organisiert. Jörg Zacharias vom DRK Landesverband Niedersachsen organisiert innerhalb des Roten Kreuzes in Niedersachsen Hilfen, die im Ausland dringend benötigt werden. Dazu hält er enge Verbindungen zu den Kreis- und Ortsverbänden, um die Hilfen von dort zu organisieren. Dabei handelt es sich sowohl um Personal als auch um notwendiges Material. Der dritte Podiumsgast war Yakoub Aji, der Anfang 2016 als Jugendlicher aus Syrien fliehen musste und in einer Geflüchtetenunterkunft im Landkreis Verden aufgenommen wurde. Mittlerweile ist Yakoub Aji in der Endphase seines Medizinstudiums und schreibt seine Doktorarbeit. Jeder der drei Protagonisten fesselte mit dem Bericht seiner Erlebnisse die Teilnehmenden und sorgte für Gänsehautmomente. Ein besonders emotionalen Moment bescherte Yakoub Aji der Versammlung, der sich beim DRK dafür bedankte, dass er in der Geflüchtetenunterkunft in Morsum sehr herzlich aufgenommen wurde. Besonders dankbar zeigte sich Yakoub Aji dafür, dass das DRK an sein Ziel geglaubt hat und ihn dabei unterstützte, schnell Deutsch zu lernen, um sich für das Medizinstudium qualifizieren zu können.

Nach einer kurzen Pause führte Jörg Bergmann die Versammlung mit dem Punkt Tätigkeitsberichte fort. Passend zum Leitthema Ausland ging Jörg Bergmann auf einige Punkte in der Geflüchtetenarbeit und in der Migrationsberatung ein. Dirk Westermann schloss sich mit dem Tätigkeitsbericht der Geschäftsführung an. Generell besteht in allen Hilfen eine steigende Nachfrage, die auch bedient werden kann. Aus diesem Grund hat das DRK zum 01.05.2023 einen Pflegedienst übernommen, der bereits 110 Patienten und Patientinnen betreut. Damit hat das DRK eine wichtige Lücke in der Nachfrage geschlossen. Neben positiven Rekordzahlen bei der Nachfrage an Hilfen, präsentierte Dirk Westermann auch einen Negativrekord, dem bereits entgegengesteuert wird. Dabei handelt es sich um die Fallzahlen nicht indizierter Einsätze und Transporte in der Notfallrettung und im Krankentransport. Um den Rettungsdienst und den Krankentransport wieder effektiver aufzustellen, hat der DRK Kreisverband einen Fahrdienst installiert, der dem Kranktransport viele Fahrten abnehmen kann, um dann wiederum dem Rettungsdienst überflüssige Krankentransporte abzunehmen. „Unser Fahrdienst ist noch recht jung. Aus diesem Grund sind wir aktuell noch dabei, intensiv mit den Entscheidern in Kliniken Arztpraxen und Pflegeheimen zu sprechen, um in der Sache zu sensibilisieren, dass eine Optimierung der Notfallrettung und des Krankentransportes mit dem korrekten Kreuz auf dem Transportschein beginnt. Der erste Trend sieht gut aus. Ich bin voller Hoffnung, dass unser Plan greift und zum Erfolg führt.“, berichtet Dirk Westermann, Geschäftsführer DRK Kreisverband Verden.

Im Geschäftsbericht erläutert die Schatzmeisterin Andrea Bartmann die Zahlen des Geschäftsjahres 2022. Der Kreisverband steht stabil da und ist für die kommenden Ausgaben gut aufgestellt. Nach der Entlastung des Vorstandes gab es von Corinna Hillebrandt Einblicke in die Arbeit des Jugendrotkreuzes im Landkreis Verden. Das Jugendrotkreuz umfasst 206 Mitglieder und darf auf ein sehr erlebnisreiches Jahr zurückblicken. Jörg Bergmann bedankte sich für bei allen Haupt- und Ehrenamtlich für ihr Engagement und freut sich darauf , die Arbeit des Roten Kreuzes in dieser Konstellation erfolgreich fortzuführen.