Die personifizierte Qualität geht in Ruhestand
DRK Kreisverband Verden verabschiedet Heinz Günter Speckmann
„Unseren von allen liebevoll genannten „Specki“ am 30.04.2020 in den Ruhestand gehen zu lassen, das tut mir als Geschäftsführer und auch vielen anderen Kollegen in unserem Kreisverband schon ein bisschen weh. Heinz Günter Speckmann hält dem Rettungsdienst im DRK Kreisverband Verden in den verschiedensten Stationen seit 39 Jahren die Treue. Neben dem weinenden Auge, gibt es aber auch das lachenden Auge, weil er uns ehrenamtlich im DRK Ortsverein Ottersberg erhalten bleibt und somit weiterhin als Sympathieträger für das Deutsche Rote Kreuz im Landkreis Verden steht.“, bilanziert Dirk Westermann, Geschäftsführer DRK Kreisverband Verden, die Ära Speckmann.
Mit dem DRK Ortsverein Ottersberg schließt sich für den Fischerhuder Heinz Günter „Specki“ Speckmann ein Kreis. Im Jahr 1981 trat er dem Deutschen Roten Kreuz in Form des Ortsvereins Ottersberg erstmalig ehrenamtlich bei, während er noch in seinem Lehrberuf als Optiker tätig war. Heinz Günter Speckmann gehört zu der Generation Rettungsdienst, die vermutlich die rasanteste Entwicklung im Rettungsdienst mitgemacht haben, die es je gegeben haben wird. Über die klassische Weiterqualifizierung vom Rettungshelfer über den Rettungssanitäter bis hin zum Rettungsassistenten unterschrieb Heinz Günter Speckmann 1991 seinen ersten Festvertrag beim Deutschen Roten Kreuz. „Die Liebe zum Menschen hat mir die Entscheidung leicht gemacht, den Beruf des Optikers gegen den Beruf des Rettungsdienstlers zu tauschen. In meiner Zeit im Internat und durch mein Elternhaus, wurde ich sehr dahingehend geprägt, immer ein Stück weit Fürsorge für die Mitmenschen zu tragen und zu helfen, wo man helfen kann. Harmonisches menschliches Miteinander, ist für mich das Größte, was es gibt. Und genau das habe ich im Deutschen Roten Kreuz gefunden.“, erklärt Speckmann seine Entscheidung.
In seiner bis 2017 reichenden aktiven Zeit im Rettungsdienst, war Heinz Günter Speckmann stets auf den Rettungswachen im Nordkreis aktiv, sofern es Rettungswachen gab. In Speckmanns Anfängen stand der Rettungswagen noch ungeschützt auf einem Privatgründstück, später in einer Scheune auf einem Bauernhof bis er dann in Bassen in die erste richtige Rettungswache einzog. Darüber hinaus hat Speckmann seit 2010 die Örtliche Einsatzleitung des Landkreises Verden geprägt, in der er als Organisatorischer Leiter tätig war. Vermutlich hat ihn die erlebte Entwicklung dahingehend motiviert, dass er im Jahr 2017 als stellvertretender Leiter Rettungsdienst in die Geschäftsstelle nach Verden wechselte, um sich dort als Mann der ersten Stunde dem Qualitätsmanagement zu widmen. Sein fachlich kompetentes Wirken hat maßgeblich dazu geführt, dass der Rettungsdienst des DRK Kreisverbandes Verden auf höchsten Niveau zertifiziert ist. „Das geht schon runter wie Öl, wenn einen die Auditorin lobt und ausdrücklich bemerkt, dass unsere Leistung im Rettungsdienst absolute Spitze ist.“, so ein vorsichtig stolzer Speckmann.
Die Frage nach den bewegensten Momenten im Rettungsdienst lässt Heinz Günter Speckmann einen Moment in sich gehen. „Als Vater von 3 Kindern stehen die bewegensten Momente meiner aktiven Rettungsdienstzeit eindeutig mit Kindern in Verbindung. Das gilt sowohl für positive Ereignisse, wie Geburten im Rettungswagen, als aber auch für tragische Ereignisse, bei denen Kinder zu Schaden gekommen sind. Lassen Sie mich meine aktive Rettungsdienstzeit mit der für mich vielleicht peinlichsten Situation abschließen, als ich bei einem Gefahrgutunfall auf der A1 bei Oyten mindestens 15 Minuten lang versucht habe, einen vermeintlichen Rettungshubschrauber zur Landung auf der Autobahn einzuweisen. Aufgrund der sich steigernden Heiterkeit bei den Kollegen, habe ich dann auch gemerkt, dass es sich bei dem Hubschrauber um keinen Rettungshubschrauber handelte, sondern um eine Hubschrauber für Personenrundflüge. Da war sie wieder, meine Hilfsbereitschaft.“, beantwortet Speckmann die Frage.
Im Resumée kommt Heinz Günter Speckmann noch mal auf seine häusliche und schulische Prägung zu sprechen, die er als Schlusswort an seine Nachfolger vermitteln möchte: „Begegnet all euren Mitmenschen mit höchsten Respekt und mit Hilfsbereitschaft, auch denjenigen gegenüber, die euch Steine in den Weg legen. Denn aus den Steinen, die man euch in den Weg legt, könnt ihr immer etwas Schönes bauen!“.